30.05.24 – NL-Papendrecht – Theater de Willem
0:20 Uhr: Artig wird das Licht im Hotelzimmer ausgeschaltet. Der frühestmögliche Zeitpunkt nach einem Konzert.
5:10 Uhr: RRRaapppüüü. Tief im Schlaf – und dann: Uiiiiiuuuuiii, Schrill, heul, pfeif… Senkrecht im Hotelzimmer. Bei infernalem Gekreische des Feuermelders kurz orientieren. Dabei wach werden. Aus den Hotelzimmern schauen Köpfe. Es wirkt wie im Comic. Einige verquollen aussehende Menschen verlassen ihre Zimmer – ich ebenso. Im Hoteleingang findet sich langsam die 8-köpfige sTRATS-Mannschaft ein. Von Feuerwehr keine Spur. Von Feuer erst recht nicht. Geschlagene 30 Minuten lang werden wir vom zentral geschalteten Feueralarm beschallt und gequält. Auf einmal kehrt Stille ein. Einige kehren auf die Zimmer zurück, andere machen sich über den Kaffeautomaten im Frühstückssaal her. Die Nacht ist vorbei! Und niemand weiß, was geschehen ist.
Es war der krönende Abschluss eines laaaaangen Tages. Um 10 Uhr des Vortages ging die Reise los. Ein Stau jagte den nächsten. Wir hatten nicht das Gefühl, jemals anzukommen. „In Holland wird alles besser“ dachten wir. Falsch: Es wurde noch schlimmer. Wir fragten uns, wofür wir einen Mietwagen geordert haben – Laufen wäre ja auch ganz schön – und schneller… Um 18:45 Uhr kamen wir völlig entnervt in Papendrecht bei Rotterdam an. Unsere Crew war zum Glück bereits vor Ort und hatte den Aufbau im Theater beendet. Wir machten einen schnellen Soundcheck und suchten das Catering auf, welches leider sehr schmal ausfiel. Normalerweise können wir uns nicht beklagen – aber dieses Mal läuft es nicht rund.
Das Konzert hingegen verlief ohne negative Vorkommnisse. Ein paar mehr Unachtsamkeiten beim Spielen, die aber normalerweise im Publikum nicht auffallen. Als Musiker auf der Bühne ist man sensibilisiert. Die begeisterten Gesichter im Publikum entschädigten für die lange Anreise und so wurde es ein schöner Konzertabend. Da nicht alle der Band fitt waren, ging es zeitnah nach Konzertende ins Hotel. Licht aus – und einen 5-stündigen Moment später macht es „uiiiiiuiiiiiuiiiii“.
Der kleine Teufel
Olaf in seiner kreativen Phase. Leider ist sein Stiefkampfhandtuch verdeckt.